Die Stadt – ein stark verdichteter Raum, in dem viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen ihren Alltag leben. Entsprechend schwer ist es, sich vorzustellen, dass eine Aneignung von Raum möglich oder gar erwünscht ist! Aber: Es ist möglich. Was und wie und wo, das wird in der Werkstatt für alles Mögliche seit November 2022 diskutiert. Regelmäßige, offene Werkstatt- Stunden zum Ideen entwickeln wechselten sich ab mit Inputs anderer Praktiker*innen und konkreten Aktionen, in denen gesägt, gehobelt und geschraubt wurde. Das Ziel: Möglichkeiten aufzeigen, erweitern und dazu motivieren, sich im engen Stadtraum Räume gemeinsam anzueignen, sie anders zu sehen und umzunutzen.

Kick-Off-Treffen

10. November 2022

Ein Teil der Teilnehmenden-Runde miteinander im Gespräch im Architekturschaufenster

WAMMMM! Das Kick-Off-Treffen zur „Werkstatt für alles Mögliche“ hat enormen Schwung in unser Vorhaben gebracht und unglaublich viele Möglichkeiten für Karlsruhe aufgefächert!

An allen eingebrachten Themen arbeiten wir in "Schichtarbeit" weiter.

Also vielen lieben Dank an alle Teilnehmenden dieses Kick-Offs! Und erneut die herzliche Einladung an alle mitzumachen: Der Einstieg ist jederzeit möglich. Schreibt uns einfach eine kurze Nachricht an info@urbanegaerten.org / info@architekturschaufenster.de.

Die Kooperationsidee

Wenn in dieser Publikation von WIR gesprochen wird, meint das immer alle Mitwirkenden an der WAM, also Ehrenamtliche, Besucher*innen von Veranstaltungen, kurzzeitig Interessierte und überzeugte Fans. Drei Partner haben die Werkstatt für alles Mögliche initiiert: Architekturschaufenster Karlsruhe e.V., bunch e.V. und Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH.

Mit dem Architekturschaufenster, kurz A SF, hat die Werkstatt für alles Mögliche für ihre Auftaktveranstaltungen und die Konzeptionstreffen einen idealen Raum nutzen und auf ein Netzwerk an Architekturinteressierten und Stadtgestalter*innen aufbauen können. Im Stadtraum ist die gebaute Umwelt jeden Tag aufs Neue einem demokratischen Nutzungsprozess unterworfen. Gleichzeitig ist der architektonische Blick immer auch davon geprägt, Nutzungsmöglichkeiten mitzudenken. Auch was wir neu oder anders denken können oder wem die knappe Ressource Boden in der Stadt zusteht, wurde in den Treffen des ersten halben Jahres zum Thema gemacht.

Der Nutzen des Schaufensters, also der großen, offen einsehbaren Fläche war groß: Es bot Raum für Schnittstellen und leistete durch Plakate und Ausstellungsstücke seinen Beitrag in die lokale Diskussion. Jonas Malzahn hat in seiner Rolle als Geschäftsführer des A SF außerdem sein breites Netzwerk zu Vortragenden eingebracht.

Jörg Stegmann von bunch e.V. bringt die künstlerisch- vermittelnde Komponente ins Projektkonstrukt ein. Der Verein macht pädagogische Angebote, oft in Kooperation mit Schulen in ganz Baden-Württemberg. Diese Kompetenzen sind auch in der WAM gefragt: Aktionen und Workshops sollen zum Mitmachen bewegen, und im bunch e.V. sind Menschen aus unterschiedlichsten kulturellen Sparten Mitglied, die so etwas anleiten können. Gemeinsame Ziele mit den anderen beiden Organisationen sind: Raum zur Entfaltung schaffen, Kreativität fördern, gerade auch für Erwachsene und Berufstätige, die sonst wenig offene Räume und Gelegenheiten haben, sich kreativ betätigen zu können.

Urbane Gärten Karlsruhe, kurz UGKA, hat von Anfang an die Mission, eine essbare Stadt zu schaffen, in der ein gewisses Maß an Selbstversorgung möglich ist. Dafür die Hürden senken und vermitteln, wie Mitgestaltung gelingen kann – das sind die Ziele von Carmen Donet und Lena Widmann. Beide haben sowohl einen künstlerischen als auch pädagogischen Background und sind praxiserprobt in zahlreichen Urban-Gardening- und DIY-Aktionen. Die Aus- einandersetzung mit Gestaltung und die Sichtbarwerdung dank des Raums mit Schaufenster waren ein großer Anreiz zur Kooperation mit dem ASF. Die Zielsetzung einer ess- baren Stadt ist ein gesetzter Fokus, der nicht zu sehr den Blick verengen oder ausschließend wirken soll, sondern im Gegenteil einen Anreiz und ein konkretes Bild liefert, um Menschen für das Thema zu interessieren. Wie ein Pilz, der sein Netzwerk im Unsichtbaren über eine große Reichweite spannt und dann an einzelnen Orten durch Fruchtkörper in Form von Aktionen zutage tritt!

Das Projekt „Ans Werk! Die Werkstatt für alles Mögliche: Ein aktives Bildungsmodell für die Essbare Stadt" haben wir in Kooperation mit dem Architekturschaufenster Karsruhe e.V. und bunch e.V. von November 2022 bis März 2024 durchgeführt. Wir gestalteten darin die Werkstatt für alles Mögliche gemeinsam mit den verschiedensten Teilgebenden aus. Wir statteten sie mit ersten Werkzeugen und Bauplänen aus und machten mehrere offene Workshops.

Logo des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg

Diese Konzeption und ersten praktischen Schritte der Werkstatt für alles Mögliche förderte das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) im Rahmen des Förderprogramms »Weiterkommen!«. Das ZfKT wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert.