Vortrag Stephanie Haury

Vortrag Stephanie Haury: Grün- und Freiräume in der Stadt nutzen und umgestalten. Möglichkeiten der Raumaneignung durch bürgerschaftliches Engagement
Im öffentlichen Raum und in Freiräumen entstehen vielfältigste Formen der Aneignung, die verwahrloste Flächen aufwerten oder entleerte Räume beleben. Aktive Bürgerinnen und Bürger suchen sich darin ihre Nischen und codieren sie um oder neu.
Die Nutzung von Freiräumen müssen sog. Stadtmacherinnen und Stadtmacher mit der Stadt meist intensiv und aufwendig aushandeln. Es bedarf vielfältiger Genehmigungen und eines wohlwollenden Befürworters bei der Stadtverwaltung. Oft kommt es dabei zu Konflikten, die nur durch Sachverstand, entsprechende Vermittler oder viel Geduld zu lösen sind. Das BBSR nahm und nimmt die „Kluft“ zwischen Stadtmacherinnen und Stadtmachern und Verwaltung in verschiedenen Forschungsprojekten zum Thema Stadtgrün und Bürgerschaftliches Engagement ins Visier. Im Projekt wie z.B. der „Freiraumfibel“ und durch beispielhafte Pilotprojekte z.B. aus der „Urbanen Liga“ oder des Forschungsfeldes „Green Urbane Lab“ werden die Rahmenbedingungen für kreative Nutzungen in Freiräumen untersucht und Lösungsansätze aufgezeigt.
Stephanie Haury ist Projektleiterin im Referat „Stadtentwicklung“ des BBSR. Sie leitet verschiedene Forschungsprojekte zu den Themen Stadtgrün und Klimaanpassung, koproduzierte Ansätze in der Stadtentwicklung und öffentliche Räume. Hierbei geht sie der Frage nach, wie Akteurinnen und Akteure besser zusammenarbeiten und sich Planungsprozesse optimieren lassen können. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung u.a. mit formellen und informellen Ansätzen der Raumaneignung. Seit 2011 betreut sie das „Jugendforum Stadtentwicklung – die Urbane Liga“, in dessen Rahmen u.a. die „Freiraumfibel – Wissenswertes über die selbstgemachte Stadt“ entstand.
Stephanie Haury hat Architektur und Stadtplanung am KIT Karlsruhe und an der UPC Barcelona studiert. Nach ihrem Studium hat sie zwei Jahre lang als Architektin in Amsterdam gearbeitet. In NRW absolvierte sie danach ein Städtebaureferendariat und arbeitete im Anschluss 4 Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen im Lehrgebiet Stadtplanung.