04.10.2024

Rückblick auf unsere YTC-Projekttage in Karlsruhe

Bevor wir uns auf den Weg zum dritten City Visit nach Berlin machen, werfen wir einen Blick zurück auf die intensiven und inspirierenden Tage unseres Projekts YOU transform cities in Karlsruhe. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Wien, Berlin und Stuttgart haben wir wertvolle Einblicke gewonnen und konnten durch verschiedene Workshops und Aktivitäten unser Verständnis für die nachhaltige Transformation von Städten vertiefen.

Unser erster Tag begann gleich mit einem Highlight: Ein gemeinsames Frühstück brachte uns alle auf den neuesten Stand, bevor es weiterging zu einem besonderen Ort – dem jubez in Karlsruhe. Dort erwartete uns Tina Zingraff, stellvertretende Leitung des Hauses, um uns durch die vielfältigen Werkstätten zu führen. Von Keramik bis hin zu Medienkunst bot sich uns ein beeindruckendes Bild der kulturellen Jugendbildung. Die Mitarbeitenden des jubez leisten herausragende Arbeit, und es war faszinierend, den jungen Menschen bei ihrer kreativen Arbeit zuzusehen. Der künstlerische Anspruch und die Vielfalt der Angebote haben uns tief beeindruckt.

In der Holzwerkstatt des jubez mit der erklärenden Tina Zingraff zwischen dern Werkbänken.
Zwei Personen schauen sich die Keramikwerkstatt des jubez an, besonders ein Regal mit Farbpigmenten..
Die Leiterin des Atelierkurses präsentiert zwei frisch gedruckte Linoldrucke ihrer Schülerinnen und Schüler.

Im Café Soli, im Erdgeschoss des jubez, ging es weiter. Gemeinsam mit den Jugendlichen und Susanne Henneberger vom Werkraum Karlsruhe durften wir in einem spannenden Theaterworkshop teilnehmen. Unter dem Motto „Praktikum machen“ setzten wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Durch Clustern von Ideen und kreative Szenendarstellung tauchten wir tief in die Gedankenwelt der Jugendlichen ein und erhielten wertvolle Einblicke, wie sie das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Alltag erleben. Der Workshop war nicht nur lehrreich, sondern auch unglaublich unterhaltsam – wir haben viel gelacht und gleichzeitig wichtige Erkenntnisse gewonnen, die in unser Toolkit für das Projekt einfließen werden.

Eine Person beugt sich nach unten und flüstert einer anderen etwas ins Ohr.
Zwei Personen sitzen an einem Café-Tisch und unterhalten sich über das Menü.

Am zweiten Tag ging es um die konkrete Gestaltung dieses Toolkits. Unter der Anleitung von Flo Gärtner vom Magma Design Studio arbeiteten wir intensiv daran, unsere gesammelten Erkenntnisse in greifbare Werkzeuge zu übersetzen. Das Ziel: ein Toolkit zu entwickeln, das Jugendlichen hilft, diskriminierungsfrei und aktiv an der sozial-ökologischen Transformation unserer Städte mitzuwirken. Flo vertiefte mit uns die Idee der „Blaupausen“ als künstlerische und inhaltliche Aufbereitung unserer Erkenntnisse. Blau ist nicht nur die Farbe unseres Projekts, sondern auch Symbol für Übertragbarkeit: Unsere Blaupausen können in andere Projekte integriert und dort weiterentwickelt werden. Besonders das Zuhören – symbolisiert durch das „Ohr“ – ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit und wird in den Blaupausen entsprechend hervorgehoben.

Ein Mann mit blauem Ohr; das Blau kommt von der Stempelfarbe, mit der sein Ohr zuvor auf Papier abgestempelt wurde.
Das Projektteam bewegt sich fröhlich nach draußen in den Waldhof, um ein Gruppenfoto zu machen.

Der dritte Tag widmete sich einem Thema, das für die Arbeit mit Jugendlichen von großer Bedeutung ist: Adultismus. Dieser Begriff beschreibt die Diskriminierung von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen. Zu diesem Thema hatten wir Friederike Hartl vom Stadtjugendring Stuttgart zu Gast. Sie führte uns in das Konzept des kritischen Erwachsenseins ein – ein Ansatz, der darauf abzielt, Machtverhältnisse bewusst zu machen und eine diskriminierungsfreie Kommunikation mit jungen Menschen zu fördern. Mit den „30 Schritten zum kritischen Erwachsensein“ der Autorin ManuEla Ritz konnten wir konkrete Werkzeuge kennenlernen, die uns helfen, unsere Arbeit noch partizipativer und inklusiver zu gestalten.

Nur 30 Schritte? Lasst uns gemeinsam den ersten machen.

Diese intensiven Projekttage haben uns viele neue Erkenntnisse gebracht, die wir nun weitertragen – in unser Toolkit, in unsere Arbeit und in die nachhaltige Transformation unserer Städte. Wir freuen uns darauf, diese Impulse auch in Berlin weiterzuführen!